Merkblatt:
Aufklärung Zahnbehandlung Pferd
Ihr Pferd soll heute eine Sedierung zum Zwecke einer Zahnbehandlung erhalten. Diese wird durch ein Medikament oder die Kombination von Medikamenten hervorgerufen, welche beruhigend, teils auch angstlösend und geringfügig muskelentspannend sowie schmerzlindernd wirken.
Das Standvermögen Ihres Pferdes wird durch die Medikamente in der angewandten Dosierung in der Regel nicht ausgeschaltet, allerdings kann es zu mehr oder weniger starkem Schwanken kommen.
Die Nebenwirkungen der Sedierung können Speicheln, Schwitzen, verstärkter Harndrang und eine gestörte Thermoregulation in Form von Auskühlen umfassen. In den ersten Minuten reagieren manche Pferde mit einem Kopfzucken, welches aber nach etwa 15 Minuten wieder verschwindet. Selten reagieren Patienten auf diese Medikamente im Sinne einer Überempfindlichkeit (“allergische Reaktionen”). Im leichten Fall zeigen sich auf der Haut Quaddeln (z.B. Nesselfieber), in schweren Fällen kommt es zu zentralnervösen Störungen oder zum Kreislaufversagen mit Niederbrechen, in sehr seltenen Fällen mit Todesfolge.
Bitte teilen Sie mir mit, wenn Ihr Pferd auf Medikamente allergisch reagiert!
Sollte eine Extraktion notwendig sein kann eine zusätzliche, so genannte Leitungsanästhesie notwendig sein um eine Schmerzausschaltung für den Patienten sicher zu stellen. Hierzu wird eine gewisse Menge eines lokal betäubend wirkenden Medikaments in die Nähe eines Nervs gespritzt. Diese Art der Schmerzausschaltung ist vergleichbar mit der Betäubung bei Ihrem Zahnarzt. Die Nebenwirkungen können länger anhaltende, in der Regel vorübergehende, Lähmung der Lippen und damit verbundene Verletzungen aufgrund der Gefühllosigkeit sein. Auch Abszessbildung oder andere Entzündungen sind trotz größtmöglicher Sorgfalt möglich.
Bitte beachten Sie, dass Ihr Pferd nach einer Sedierung bis zu 2 Stunden (bis es wieder „ganz wach“ ist) nichts fressen sollte, um das Risiko einer Kolik oder Schlundverstopfung zu minimieren. In der Regel darf Ihr Pferd aber schon nach etwa 30-45 Minuten wieder fressen oder auf die Weide. Sollten Sie sich unsicher sein, helfe ich Ihnen gerne dabei abzuschätzen wann Ihr Pferd wieder „wach genug“ ist.
Nach der Zahnbehandlung kann Ihr Pferd eine kurze Zeit speicheln, vorsichtiger fressen oder schlecht trinken. Das gibt sich, wenn das Pferd sich an die neue Situation gewöhnt hat. Sollte es länger anhalten, melden Sie sich bitte.
Bei Pferden, welche über einen langen Zeitraum unphysiologisch gefressen haben, kann es für ein paar Tage nach der Zahnbehandlung zu einem verschlechterten Fressverhalten kommen, da diese Tiere durch die Änderung der Biomechanik Muskelkater in der Kaumuskulatur bekommen können.
In extrem seltenen Fällen kann es durch die Änderung der Zusammensetzung der Darmflora durch eine verbesserte Mahltätigkeit oder die verabreichten Medikamente zu Durchfall kommen. Falls solch ein Durchfall auftritt, so kontaktieren Sie mich oder Ihre Haustierärztin/Ihren Haustierarzt bitte sofort.
Mit meiner Unterschrift bestätige ich, dass ich den Aufklärungsbogen der Tierarztpraxis Katrin Özcan gelesen und verstanden habe und mir eventuelle Unklarheiten erklärt wurden. Ich bestätige, dass das zu behandelnde Pferd einen aktuellen Tetanus-Impfschutz besitzt und haftpflichtversichert ist.
Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen.
Einer Sedierung meines Pferdes zum Zwecke einer Zahnbehandlung stimme ich ausdrücklich zu.
……………………… Datum ………………………………………………….Besitzer/in